Fröhliche Weihnachten! Realtalk Part 4

 

Mein letzter Realtalk war ein ziemlicher „Hit“ hier auf meinem Blog. Kein anderer Beitrag hat auch nur ansatzweise so viele Aufrufe erhalten wie mein Realtalk über meine Zeit in der Reha.

Heute geht es um ein anderes Thema. Eines, dass vielleicht etwas weniger beliebt sein wird: Es geht nämlich um Feiertage. Genaugenommen Weihnachten.

Ursprünglich wollte ich am 24. Dezember – Heiligabend – ein paar schöne Fotos mit euch teilen, eine kleine Sammlung meines Jahres 2024 aber noch ist das Jahr einfach nicht vorbei (wenn auch fast) und dass mein Blog Post direkt auf den 24. Dezember fällt ist schon zu praktisch, um dann nicht auch über das Thema zu schreiben.

„Aber über was willst du denn schreiben?“, rief ein kleiner Teil meines Hirns und ich gab ihm recht. Ja, worüber schreibt man in einem Realtalk über Feiertage? In meinem Fall wohl, was ich dabei fühle, was Weihnachten für mich ist und am Ende wohl wieder ein paar Worte an euch – meine Leser.

Fangen wir also an:
Als Kind war Weihnachten für mich – wie für viele andere Kinder auch – der Tag, an dem es Geschenke gab. Jedes Jahr an Heiligabend versammelte sich meine Familie Mütterlicherseits, es gab ein großes Weihnachtsbuffet mit allerlei Leckereien, wir sangen Weihnachtslieder, packten Geschenke aus, spielten den ganzen Abend und feierten bis tief in die Nacht. Daran hat sich bis heute nicht viel geändert – außer, dass ich älter geworden bin.
Die Familie wurde inzwischen mal kleiner aber auch wieder größer. Ein paar andere haben sich entfremdet und kommen nicht länger zum Feiern dazu.

Heute genieße ich die Feiertage wieder. Doch es gab eine sehr lange Zeit in meiner Jugend und jungem Erwachsenenalter, da verabscheute ich die Feiertage. Weihnachten war diese Verpflichtung bei der ich mich gezwungen sah die „perfekte Tochter“ zu mimen. Die Zeit, in der ich mir all die negativen Kommentare über mich anhören musste und oft in Diskussionen darüber verstrickt war. Denn schon damals habe ich niemanden ohne weiteres schlecht über mich reden lassen. Trotzdem war Weihnachten bald mehr eine Last, emotional und auch psychisch, als eine Freude.

Jedes Jahr war ein finanzielles Spiel mit dem Feuer und damit Nährboden vieler Ängste. Es wurde zum Geburtsort vieler Unsicherheiten – vor allem im Bezug auf mich selbst.
Sich zugehörig zu fühlen war schon von meiner Kindheit an ein sehr schwieriges Thema für mich. Ich hatte nie das Gefühl so richtig reinzupassen. Nicht in der Schule, bei Vereinen aber auch bei meiner Familie. Ich war immer irgendwie eigenartig und meine Familie ließ mich das auch wissen.
Ich unterstelle keinem von ihnen Boshaftigkeit oder gar Absicht. Dennoch waren viele Dinge, die gesagt wurden – so harmlos sie auch gemeint waren – einschneidende Erfahrungen in meinem Leben.

Zwar sind die Erinnerungen und Erfahrungen von damals noch immer ein Teil von mir, doch älter zu werden und mehr über mich und meine „Eigenarten“ zu lernen hat mir geholfen einen anderen Blickwinkel zu entwickeln.
Dennoch bleibt es schwer die alten Muster und Dynamiken innerhalb der Familie zu ändern. Ich ertappe mich weiterhin oft mit ähnlichen Gefühlen wie damals als junge Erwachsene – ein Zeichen dafür, dass ich einem gewissen Verhalten doch wieder nachgegeben habe.

Was hat das nun alles mit Weihnachten zu tun?

Für viele von uns sind die Feiertage die perfekte Zeit, um die Liebsten zu sehen und alles andere außen vor zu lassen. Viele freuen sich darauf und genießen die Zeit aus tiefstem Herzen.
Doch es gibt auch jene unter uns, für welche die Feiertage eine Herausforderung darstellen – egal wie sehr wir unsere Familie lieben. Ängste, Sorgen oder problematische Familiendynamiken sind nur ein kleiner Teil dessen, was jemandem die Feiertage schwieriger machen könnte.

Daher hier meine Nachricht an euch und auch an mich selbst:
„Sei nicht so hart zu dir selbst. Die Feiertage sind keine einfache Zeit mit all den Besorgungen, Erledigungen, Terminen und Verpflichtungen, welche man durch Familie und Gesellschaft auferlegt bekommt. Es ist okay, sich eine Auszeit zu nehmen und vorhandene Traditionen anzupassen und zu ändern. Es ist nicht notwendig für dich, einen scheinbaren Frieden aufrechtzuerhalten. Höre auf deine Bedürfnisse und Gefühle. Niemand hat das Recht dir Schaden zuzufügen.
Ich wünsche dir, dass du die Feiertage auf deine Weise genießen kannst. Umgib dich mit jenen, die dich Lieben und Wertschätzen und lass die Seele baumeln! Ich hoffe, du kommst gesund und mit neuer Energie in das neue Jahr!“

 

Bis nächstes Jahr! Ich freue mich auf 2025 mit euch!

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