I'm BACK! Realtalk Part 3
Fast ein Jahr ist der letzte BLOG-Post jetzt schon her.
Lange genug, dass immer wieder das Gefühl aufkam, dass es sich ja eigentlich gar nicht
lohnt, ihn überhaupt noch online zu lassen.
Doch wann immer ich mit dem Gedanken spielte, den Blog ein für allemal ins
Nirvana zu schicken, zögerte ich. Zum Glück.
Zum Auftakt meines „neuen“ BLOG-Jahres will ich nämlich über eine enorm bereichernde Erfahrung berichten, die ich machen durfte. Meine Reha am Mittelrhein.
Die ganze Geschichte begann bereits letztes Jahr, als ich
ziel- und auch planlos durchs Leben gurkte. Ich hatte gerade erst gelernt, was
es mit all meinen psychischen Problemen auf sich hatte, als bereits die Frage
nach dem „was jetzt?“ aufkam. Alter Job in neuem Umfeld? Was ganz Neues? Ich
fühlte mich komplett falsch in meiner eigenen Haut.
Aus einer kleinen, naiven Hoffnung heraus, sprach ich daher das Thema Reha an.
Wo sonst sollte man mir helfen können zu entscheiden, wie es weitergehen
sollte? Zumindest dachte ich das.
Gesagt getan. Es folgten Berge an Papier und Formulare, langes Warten, Telefonate und dann noch mehr warten, bis ich endlich meinen Termin erhielt. Ich packte also meine sieben Koffer (nicht ganz, aber fast) und begann meine aufregende Reise „Reha 2024“.
Ich will ganz ehrlich sein, so einfach wie ich das hier schreibe, war das alles nicht. Vor allem war ich wahnsinnig nervös. All die leisen, bösen Stimmen kamen direkt wieder auf und brachten Zweifel, Unsicherheit und Ängste mit sich. Und auch, wenn ich mir wieder und wieder vornahm, es zu nehmen, wie es eben kommt, die Gefühle waren trotzdem da.
Bereits am ersten Tag waren meine Nerven zum Zerreißen
gespannt. Doch eine einzige Begegnung reichte direkt aus, um viele meiner
Sorgen sofort im Keim zu ersticken.
Der mir zugeteilte Therapeut war ein 6er im Lotto. Nicht nur fühlte ich mich
sofort gut aufgehoben und verstanden, auch all meine Ängste und Unsicherheiten
wurden entkräftet. Zum ersten Mal seit 2022 war die Antwort auf die Frage „ob
ich das hab“ klar, deutlich und ohne eine Spur von Zweifel oder Zurückhaltung.
Stattdessen erhielt ich ein „ja klar!“, voll Sicherheit und Nachdruck.
Das war wie nach langer Zeit richtig durchatmen zu können.
Was darauf folgte waren 5 Wochen gefüllt mit tiefgreifenden Gesprächen, neuen Freundschaften, lautem Gelächter, offenen Armen, tiefem Verständnis und einem Gefühl von Freiheit. Der Freiheit ich selbst sein zu dürfen – ganz ohne Bedingungen.
Ich erlangte viel neues Wissen – über mich, meine
Eigenarten, Schwierigkeiten und wieso das alles so ist. Gleichzeitig erhielt
ich die Möglichkeit auch mein eigenes Wissen, Anschauungen und Gedanken zu
teilen.
Ich wurde Teil einer Gruppe von Menschen, welche ich mir so nie hätte erträumen
können. Diese beschenkten mich mit Komplimenten, Freundschaft, Verständnis,
Freundlichkeit, Liebe, Geduld, Lachen, Respekt, Dankbarkeit, Umarmungen und dem
tiefen Gefühl, dazuzugehören.
Dazugehören. Das war lange Zeit ein Wort dessen Bedeutung
mir zwar bekannt war, ich jedoch nie selbst empfunden hatte. Ich war immer zu
anders und versuchte alles, um wie alle anderen zu sein. Ich unterdrückte mein
Selbst bis zu einem Punkt, an dem ich teilweise selbst nicht mehr wusste, wer
ich eigentlich war.
Doch in genau diesen fünf Wochen erfuhr ich, dass alles, was nötig war, um
dazuzugehören, bereits in mir steckte. Mehr „ich“ sein – denn ich bin gut, so
wie ich bin.
Es gibt so wahnsinnig viel aus dieser Zeit, die mein Herz ganz weit und voll werden lässt. Wann immer ich an diese großartigen Menschen denke, erfüllt mich nichts als Dankbarkeit, Liebe und ein breites Grinsen auf dem Gesicht.
Hier ist, was ich euch allen noch sagen möchte:
„Jeder einzelne von euch hat mir am Ende unserer gemeinsamen Zeit so viele
schöne und ermutigende Worte mitgegeben. Zusammen mit all den herzlichen
Umarmungen, den wundervollen Geschenken und der ein oder anderen Träne des
Abschieds stärkten sie eine kleine, ziemlich schwache Stimme in mir. Ihr alle
habt mir so viel Vertrauen geschenkt, euch mir gegenüber geöffnet und mir
erlaubt meine Gedanken und Erfahrungen mit euch zu teilen.
Danke an jeden, der mich hat wissen lassen, dass meine Worte bedeutsam waren.
Danke dass ihr ausdrückt, dass ihr mich vermisst und dass euch meine
Gesellschaft gefallen hat. Danke für all die kleinen Geschenke, die ich
erhalten habe. Doch vor allem danke, dass ihr mich als eine Bereicherung auf
eurem Weg empfindet.
Dank euch habe ich neues Selbstvertrauen geschöpft und den Mut neue Wege zu
gehen. Und wann immer ich strauchle oder zweifle, denke ich an all eure
wundervollen Worte, eure Umarmungen und die Herzlichkeit in eurem Blick.“
Bis zum nächsten BLOG-Post :)
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