Reisetagebuch - Schottland 2019 Teil 2
am Montag habt ihr mich von Edinburgh über St. Andrews, Dundee, Stonehaven, Aberdeen, Elgin bis Inverness begleitet. 7 Tage erfüllt von Staunen, überraschenden Wetterumschwüngen und grandiosem Essen.
Nun folgt Teil 3 meines Reisetagebuchs – Schottland 2019 Part 2!
Der letzte Teil unserer Reise startete am 30. September mit unserer Abreise von Inverness. Jedoch ist es mir unmöglich, Inverness, ohne einen Besuch des wahrscheinlich besten Buchladens der Welt zu verlassen. „Leakeys Bookshop“ ist euch vielleicht schon aus meiner Reise 2017 bekannt. Der in einer alten, Gälischen Kirche errichtete Buchladen verkauft alles, vom neuesten Thriller bis hin zu werken aus dem 18. Jahrhundert, Karten oder Bilddrucke alter, Schottischer Bauten. Alles 2nd Hand! Ich liebe diesen Laden. Schon beim Eintreten ist die Luft erfüllt vom Duft alten Papiers und bisher wurde ich immer mehr als fündig. Auch damals, denn seither nenne ich einen schönen Bilddruck einer Gälischen Kirche mein Eigen, welcher mein Wohnzimmer schmückt. Eines der Bücher, die ich dort erworben habe, wird dieses Jahr sogar 120 Jahre alt!
Doch zurück zu unserer Reise. Nachdem ich unter Zeitdruck (andernfalls bleibe ich zu lang) eingekauft hatte, ging es auf der westlichen Seite des Loch Ness entlang. Dort entdeckten wir auf dem ersten drittel der Strecke das „Urquhart Castle“, eine Burgruine von 1509 mit einem wunderschönen Visitor Center, in welchem wir uns auch direkt einen Kaffee gönnten.In Schottland zahlen Personen über 60 meist einen geringeren Eintrittspreis. So teilten wir uns meist immer auf (mein Vater und Ex-Partner, meine Mutter und ich) um die Eintrittspreise zu teilen. Zugegeben ist der Preis etwas höher als das „Dunnottar Castle“, dennoch war es das wert! Auch bei einem Schiffsausflug über den Loch Ness machen viele dort halt, um die Ruine zu erkunden.
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| Loch Ness |
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| Urquhart Castle |
Weiter das Loch Ness entlang bogen wir dann von der A82 auf die A87 ab in
Richtung Westen. Unser Ziel: Isle of Skye! Doch nicht, ohne einen Stopp bei der
wahrscheinlich bekanntesten Burg ganz Schottlands einzulegen: „Eilean Donan
Castle“. Dort war uns der Eintritt, nur um über die Brücke zu laufen (ins
Innere durfte man nicht) doch zu teuer und so wurde einfach nur fleißig
fotografiert, bevor die Reise auch schon weiter ging.
Mit dem Auto fährt über die „Skye Bridge“ auf die Isle of Skye. Das fühlte sich
fast so an, als würde man in den Himmel hochfahren, so steil ist die.
Damit hatten wir eines der Highlights unserer Reise erreicht. Skye ist
atemberaubend schön und mein Favorit unter den Reisezielen.
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| Eilean Donan Castle |
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| Skye Lodges |
Der erste Morgen in Skye begann eisig. Es waren nur 4°C und so war unser Frühstück
gut durchgekühlt. Mit Pulverkaffee und Tee aufgewärmt sprangen wir vier direkt
ins Auto, denn wir hatten einen Plan. Zuerst in den Norden am „the Storr“
vorbei zum „Kilt Rock“. Dann wieder südlich den Weg zurück bis nach Carbost zur
Talisker Destillery.
Sehr einstimmig können wir das Visitor Center von Talisker leider nicht
empfehlen und die Angestellten waren auch überraschend ruppig und unfreundlich.
Sehr zu unserer Verwunderung, da man das so in Schottland nicht gewohnt ist.
Darum kehrten wir im „The Old Inn“ ein und genossen die lokalen Gerichte und
die Kneipenstimmung bevor wir die weite Fahrt zum „Dunvegan Castle“ auf uns
nahmen. Die Burggärten sind wahnsinnig schön und auch Anfang Oktober noch
saftig grün. Im Inneren der Burg wird man sehr freundlich begrüßt und findet
viele Museumstücke auch von Queen Mary.
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| Kilt Rock |
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| Dunvegan Castle |
Der 02. Oktober begann früh. Packen, Auto beladen, eine Kleinigkeit frühstücken und dann ganz in den Süden der Insel, um mit der Fähre von Skye nach Mallaig zu fahren. Die Überfahrt dauert so ungefähr eine halbe Stunde und angeblich kann man ab und an Delphine sehen. Wir hatten kein Glück, doch dafür erwischten wir einen Blick auf den „Jacobite Train“ der das „Glenfinnan Viadukt“ bereits hinter sich gelassen hatte und auf dem Weg nach Mallaig war. Am Glenfinnan Viadukt machten wir natürlich auch kurz halt und schossen den obligatorischen Selfie mit dem Viadukt im Hintergrund.
Da der Tag noch jung war, ging es anschließend zu „Highland Titles – Nature Reserve“ um die „Grundstücke“ meines Ex-Partners sowie meines Vaters zu besuchen! Inzwischen habe auch ich dort ein kleines Stück „Land“ und darf mich „Lady of Glencoe“ nennen ;)
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| Die Fähre von Skye nach Mallaig |
| Glenfinnan Viadukt |
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| Highland Titles |
Unsere
Unterkunft in Glencoe war das „Loch Leven Hotel“ mit wundervoller Aussicht auf
die „Ballachulish Bridge“ sowie dem Zufluss zum Loch Leven. Vom Speisesaal aus
hatte man immer einen Blick auf die Gezeiten – einfach wundervoll!
Wir liefen am „Glencoe Lochan Trail“ spazieren und besuchten das „Clencoe
Visitor Center“ von welchem aus man geführte Wanderungen machen kann. Doch wir
haben dort nur gegessen und leckere Schokolade mit Salz von der Isle of Skye
gekauft. Wer will schon nach 10 Tagen Rundreise wandern gehen^^
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| Clencoe Lochan Trail |
Tags darauf ging es quer durchs Land nach Dalwhinnie und gleichnamiger Destillerie. Der Kaffee dort war absolut grausig (nicht zu empfehlen), doch dafür wird dort „Whisky and Chocolate“ angeboten! Und anders als der Kaffee sind die Pralinen extrem lecker und immer perfekt auf den Whisky abgestimmt. Für mich war der Whisky Part jedoch wieder mal uninteressant, darum gönnte ich mir eine Box mit allen Sorten nur für mich!
Nachdem wir also mit Schokolade und einem Highland Cow Plüschtier versorgt waren, ging es auf zu unserer Unterkunft, in welcher uns ein schottisches 4 Gänge Menü zu Abend erwartete. „Crubenberg Country House“ liegt wirklich irgendwo im nirgendwo. Selbst die Zufahrt endet direkt vor dem Haus und führt über eine sehr enge, alte Steinbrücke. Doch bevor wir auch nur ansatzweise in der Nähe des Bed & Breakfast waren, verfuhren wir uns!Obwohl wir sonst überall (selbst auf Skye) GPS und Internetempfang hatten, in diesem Moment natürlich nicht und so fuhren wir einfach immer weiter in der Hoffnung, eine Siedlung oder die Autobahn zu erreichen. Witzigerweise kamen wir dabei an einem großen Felsen vorbei auf dem in großen Buchstaben „Center of Scottland“ stand. Entsprechend war das Gelächter groß, bis wir endlich auf die Autobahn A9 und letztendlich zu unserer Unterkunft fanden.
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| Dalwhinnie Destillery |
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| Auf dem Weg zum Crubenberg Country House |
Die Gastgeber des „Crubenberg Country House“ sind wahnsinnig freundlich und
begrüßten uns gemeinsam mit ihren beiden Hunden. Die verspielt, freundlichen
Hunde mit den Namen Talisker und Skye sorgten für eine Menge Gelächter, bis wir
später am Abend mit einem enorm leckeren Dinner verwöhnt wurden.
Auch die Gespräche mit unseren Gastgebern waren herzlich und so verließen wir
das „Crubenberg Country House“ sehr wehmütig bereits am nächsten Tag in
Richtung Pitlochry.
Pitlochry ist mit Sicherheit eine meiner
lieblingsorte. Ich weiß selbst nicht genau wieso, doch egal wie schön es
überall sonst ist, die Gegend rund um Pitlochry und Aberfeldy fühlen sich sehr
nach Heimat an.
Bevor wir zum Bed & Breakfast inmitten Pitlochrys fuhren, machten wir
zuerst einen Abstecher zum schönsten Destillery Visitor Center: „Dewar’s
Aberfeldy Destillery“!
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| Dewar's Aberfeldy Destillery |
Wer mich kennt weiß, dass dies mein absoluter Wohlfühlort ist. Richtig
gehört – ich trinke keinen Whisky, doch das Visitor Center von Dewar’s ist
dennoch mein „must-see“ bei jedem Schottland Besuch. Das Visitor Center
versorgt Besucher nicht nur mit Merchandise oder Whisky der Destillerie sondern
hat auch ein großes Café mit Süßspeisen, Kaffee, Tee und auch etwas solideres
wie Suppe oder Sandwiches.
Die Sitzgelegenheiten sind bequem und mit ausreichend Platz, sodass es nie
beengt oder überfüllt wirkt. Selbst wenn ein ganzer Reisebus ankommt, wird es
zwar etwas lauter im Raum, doch nicht unangenehm.
Durch die Fenster im Dach und die gut platzierte Beleuchtung schafft Dewar’s
eine sehr behagliche Stimmung die in mir immer einen tiefgreifenden Frieden
auslöst. Ich könnte noch Stunden über diesen Ort philosophieren, doch ich habe
noch einige andere Erzählungen für den Rest der Reise vor mir. Darum hoffe ich,
ihr besucht die Destillerie, sollte es euch jemals nach Schottland verschlagen,
um euch ein eigenes Bild davon zu machen.
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| Dewar's Aberfeldy Destillery Visitor Center |
Der 04. Oktober war wolkenverhangen, doch wie immer hielt uns das nicht ab.
Meine Eltern und Ex-Partner wollten die „Edradour Destillery“ sowie die „Blair Atholl
Destillery“ besuchen und hatten sich ein Taxi gerufen. Ihren Erzählungen nach
die abenteuerlichste Autofahrt ihres ganzen Lebens.
Ich selbst war nicht an den Destillerien interessiert und entschied allein
durch Pitlochry zu ziehen. Geld, Regenschirm und meine Kamera im Gepäck.
Ich streifte eine Weile durch die Wohngegend der Stadt (die ich eher als Ortschaft bezeichnen würde), bevor ich an die „Iron Suspension Bridge“ kam. Eine eiserne Hängebrücke für Fußgänger, um über den Fluss „Tummel“ zu kommen. Ich machte mehrere Aufnahmen dort, genoss die raue Schönheit der Natur, zog am anderen Ufer weiter den Fluss aufwärts bis zur „Pitlochry Fish Ladder“ am „Pitlochry Dam“. Dort war ich 2 Jahre zuvor auch gestanden und so ließ ich mir Zeit im Park rund um den Damm, fand ein Schwanenpaar und genoss die Zeit allein und abseits des Trubels.
Im Anschluss ging es wieder in die Innenstadt. Dort fand ich ein Geschenk für meine Mutter und meine Oma und legte letztendlich eine Pause in einem kleinen Café ein, um auf die anderen drei zu warten.Auf der anderen Flussseite des „Tummel“ liegt das „Port-na-Craig Inn & Restaurant“. Dort wären wir gern essen gegangen, doch es war vollständig ausgebucht. Etwas planlos streiften wir daher den Fluss entlang, bis wir das „Bridge Restaurant of Pitlochry“ fanden. Die Speisen waren einfach aber dafür superlecker und auch preiswert. Wir genossen damit den letzten Abend in Pitlochry, bevor es wieder nach Edinburgh ging. Der letzte Tag vor unserer Abreise.
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| Pitlochry Dam |
Anstelle direkt nach Edinburgh durch zu fahren, nahmen wir einen Umweg, da
meine Mutter in einem der vielen Reiseprospekte in den Unterkünften über das
„Falkirk Wheel“ gelesen hatte.
Das Schiffshebewerk ist enorm beeindruckend und
verbindet zwei Seen über künstliche Kanäle, welche sogar durch einen Berg
hindurch gebaut worden waren! 33,5 m überbrückt das Schiffshebewerk, dass wie
ein Riesenrad wirkt und nur minimale Energiezugabe benötigt.
Es war enorm beeindruckend das Wheel dabei zu beobachten, wie es ein Schiff voll Besucher hoch und später wieder runter hob und das ganze sogar fast lautlos! Auch das Visitor Center dort ist sehr schön, geräumig mit leckerem Essen und einer wundervollen Aussicht auf das Wheel.
Nachdem wir also solch einzigartige Ingenieurskunst besucht hatten, ging es nach Edinburgh, wo wir uns mit meiner Freundin auf einem „Food-Market“ trafen. Es gab also leckeres Streetfood und am Ende einen Abstecher in den nahe gelegenen Starbucks, um uns aufzuwärmen.
Die letzte Station auf unserer Reise war ein Hotel direkt am Flughafen. So
konnten wir unser Gepäck bereits am Abend aufgeben und auch das Auto abgeben.
Die Nacht war kurz und der Flug ging am 07. Oktober sehr früh morgens. Doch die
Reise war jede Anstrengung und Erschöpfung wert und die 6 GB Bildmaterial
bestätigen das wohl ebenfalls.
Ich nehme viele wunderschöne Erinnerungen mit aus dieser Reise und viel
Inspiration und auch Wissen für jede weitere.
Dieses Mal reise ich zum ersten Mal im Frühling nach Schottland und kann es
kaum erwarten meine Eindrücke und Erfahrungen mit euch zu teilen.
Bis dahin war es das erst mal, mit meinem Reisetagebuch.
Bis bald!





















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